Matis/Mathis q. Lazari de Constancia
[1] 1424 bestellt er seinen factor ↗Moyses q. Gullim de Firmo als Vertreter seiner Bank in Treviso1. 1425 hat er eine Bank capite platee capitanei 2. 1430 legt ihm ↗Moyses q. Gullim Rechenschaft über seine fünfjährige Verwaltertätigkeit ab, Matis ist als habitator Tarvisii belegt3. Allerdings ist Matis 1424 noch als »Vogt« seiner Schwester Jentlin, spätere Frau des ↗Seligman (Bonaventura) aus Coburg, in Konstanz tätig und dort auch Geldverleiher 4. In Konstanz ist er im Mai 1425 und dann wieder im November 1425 und im April 1426 belegt5. 1426 und 1427 ist er ebenfalls an der Bank des Josep, Bruder des ↗Aberlin, in Vicenza beteiligt, gemeinsam mit zahlreichen anderen Juden: ↗Anselmus q. Lazzari, Beniamin Calimani, Zuschinus aus Frankfurt, ↗Bonaventura de Coburg , Moyses und Josep aus Castelfranco, Salomon aus Erfurt, Angelus q. Isac de Mestre ; Maier q. Manni und Judas q. Teodori de Marostica 6. 1435 ist er als habitator Tarvisii belegt, jedoch auch an einer »condotta« in Vicenza beteiligt7. Er verstirbt vor dem 7. August 14388.
[2] Am 16. Mai 1435 ist er Teilhaber einer »condotta« in Vicenza9.
[3] Sohn des ↗Lazarus aus Konstanz10. Matis heiratet eine Jutta, vermutlich Tochter eines Zacharias, die ebenso wie seine Schwester Gent (Gerent/ Gentila/Jentlin), seine Tante Dolce (Schwester des Vaters, Lazarus), sein factor ↗Moyses (q. Gullim de Firmo ) mit seiner Frau Bella und deren familia 1425 bei ihm lebte11. Mathis hinterließ einen Sohn Zacharias, der als tutrices Jutta (wohl seine Mutter) und Bella (wohl die Frau des Moyses) hat, die wiederum von ↗Vitalis q. Isach de Calabria (wohl seinem factor ) vertreten wurden12.
[6] 1425 hatte M. einen sotius↗Deodatus, der nicht mit ihm zusammen lebte 13; 1430 vertritt Mathis den Anselmus de Tridento q. Natam in Treviso14. Mathis übergibt 1435 zusammen mit ↗Sanson q. Vivelinide Colonia, ↗Calimanus q. Cressonide Alemania 110 Golddukaten, die dieser einigen Juden, die in Jerusalem leben, überbrigen soll, nämlich Lonus, dona Mayta, dona Lucia, dona Uta15; vor 1438 setzt M. als procurator Vitalis (de Calabria) ein, seinen factor16.
[7] Möglicherweise ist er identisch mit dem Geldverleiher Mathis gener Zacharie, der 1425 als Geldverleiher in Treviso tätig ist17.
[8] Konstanz
ASTv, Notarile I (“Notarile,” n.d.), b. 224, q. 1429–1430, 80r–81r.↩︎
Möschter, Juden (Möschter 2008), Quelle 21.↩︎
Wie Anm. 1.↩︎
GJ III, 2 (Maimon, Guggenheim, and Breuer 1995), S. 1520 Anm. 247.↩︎
Ammann, Judengeschäfte (Ammann 1952), S. 60 f.↩︎
ASVic, uff. reg. (n.d.a), 1426-VI, 62r; 1427-IV, 50v; 1427-III, 552r; 1427-V, 550v (frdl. Hinweise von Dr. R. Scuro). ↩︎
ASTv, Notarile I (“Notarile,” n.d.), b. 264, q. 1433–1443, in data 1435, 14. Februar; Carpi, L’individuo (Carpi 2002), S. 126.↩︎
ASTv, Notarile I (“Notarile,” n.d.), b. 224, q. 1437–1440, 34r–v.↩︎
Vgl. Nardello, Prestito (Nardello 1977–1978), S. 87 und S. 120 f. (Documento III). Bei der Transkription der »condotta« muß Nardello ein Fehler unterlaufen sein, denn auf S. 120 bezeichnet er fälschlicherweise Mattheus q. Lazari de Constantia als Begnaminus q. Lazari de Constantia ; er vermischt die Namen des Mathis und des Begnaminus q. Manuelis Finzi.↩︎
GJ III, 2 (Maimon, Guggenheim, and Breuer 1995), S. 1520 Anm. 247; GJ III, 2 (Maimon, Guggenheim, and Breuer 1995), S. 668.↩︎
Wie Anm. 2.↩︎
ASTv, Notarile I (“Notarile,” n.d.), b. 241, q. 1440–1441, 156v.↩︎
Wie Anm. 2.↩︎
ASTv, Notarile I (“Notarile,” n.d.), b. 264, q. 1433–1443, in data 1435, 14. Februar.↩︎
Wie Anm. 12.↩︎