144  Moyses (q. Jacob) de Norimbergo (Rapp)

Moyses (q. Jacob) de Norimbergo (Rapp)[1]

[1] Vor 1388 lebte er in Nürnberg, dann vermutlich gemeinsam mit seiner Stiefmutter zunächst in Venedig. 1401 war er wohl in Ancona, am 26. Juni 1408 ist er Teilhaber einer »condotta« in Treviso, seine Ansässigkeit jedoch ist fraglich. In Treviso ist er nur 1409 belegt. 1415 als Moyses de Ancona belegt, wird er in Treviso durch ↗Enselinus q. Manudini vertreten . 1417 lebt er bereits seit fünf Jahren cum familia sua als Moyses q. Jacob in Venedig und wird versehentlich in Treviso besteuert. 1424 (wohnhaft im Viertel von S. Cassiano) und 1426 ist er in Venedig belegt.

[2] 1401 erhält er eine »condotta« in Ancona, 1408 ist er Teilhaber einer »condotta« in Treviso zusammen mit seinen Brüdern ↗Michael und ↗Lazarus sowie ↗Moyses q. Samuelis de Tridento und ↗Jacob und seinem Bruder ↗Salamon, den Söhnen des Benedictus, aus Nürnberg . 1445 erhält er einen salvusconductus für Ferrara, gemeinsam mit seinen Söhnen Bonhomo, Lazarus, Michael und Jacob.

[3] Sohn des Jacob (dieser Sohn der Haizan und Bruder des Michel und des Wolfel), Stiefsohn der Jutta (Tochter Anselms von Nördlingen), Bruder des ↗Michael, des ↗Lazarus und der Henndlin; Vater des Lazarus (1445 salvusconductus für Ferrara und ca. 1465 in Ferrara), des Michel (1445 salvusconductus für Ferrara, ca. 1465 in Vicenza), des Simon Bonhomo (1445 salvusconductus für Ferrara, ca. 1465 in Vicenza), des Abraham (ca. 1465 in Serravalle), des Isaac (ca. 1465 in Monza) und des Jacob (1445 salvusconductus für Ferrara).

[4] Geldverleiher; aus dem zehnjährigen Geleitbrief, den Moyses mit seinen Kindern Bonhomo, Lazarus, Michel und Jacob am 13. Oktober 1445 für Ferrara und das estensische Herrschaftsgebiet erhielt, ist außerdem ersichtlich, daß er und seine Söhne noch im Handel mit hochwertigen Stoffen und Schmuck tätig gewesen sein müssen.

[6] 1435 ist in Padua ein Jacob, Sohn eines Moyses de Ancona belegt, möglicherweise ein Sohn des Moyses Rapp.

[8] Nürnberg/Ancona


  1. Vgl. Mueller, Jewish Moneylenders (), S. 209 mit Anm. 17 (ohne genaue Datumsangabe). Jutta verließ Nürnberg wohl 1388; vgl. Stern, Bevölkerung (), S. 247.↩︎

  2. Möschter, Juden (), Quelle 15.↩︎

  3. Stern, König Ruprecht (), S. 59 Nr. 72.↩︎

  4. ASTv, Notarile I (), b. 208, q. 1415–1416, 198v.↩︎

  5. BibCap, Ducali (), scat. 7a, Nr. 2832 und 2833.↩︎

  6. ASV, C.I.N., notaio Enrico de Sileriis, b. 194, 12v (frdl. Hinweis von Prof. Dr. R. Mueller ) und Carpi, L’individuo (), S. 211.↩︎

  7. Apostolic See (), I, Nr. 495.↩︎

  8. Wie Anm. 3.↩︎

  9. Archivio di Stato di Modena, serie Leggi e Decreti (), reg. V/B, S. 227 (moderne Numerierung) (Leonellus epistolae et decreta 1442 ad 1446) (frdl. Hinweis und Transkription von Dr. E. Traniello).↩︎

  10. GJ III, 2 (), S. 1016.↩︎

  11. Ebd.↩︎

  12. Wie Anm. 10.↩︎

  13. StANbg, D-Laden-Akten (), Nr. 223.↩︎

  14. Wie Anm. 10.↩︎

  15. StANbg, D-Laden-Akten (), Nr. 223. Nissim, Famiglie Rapa (), führt für das Jahr 1465 zwei Brüder Michel und Mendel Rapp in Lugano auf, wo diese eine Bank leiteten. Um welche Rapp-Sprößlinge es sich hier handelt, konnte nicht genau identifiziert werden.↩︎

  16. Wie Anm. 10.↩︎

  17. StANbg, D-Laden-Akten (), Nr. 223.↩︎

  18. Ebd.↩︎

  19. Ebd.↩︎

  20. Wie Anm. 10. Jacob war 1435 in Vicenza und 1437 und 1447 möglicherweise an einer Banksozietät in Padua beteiligt, dort ist jeweils ein Jacob q. Moysis de Ancona belegt, Carpi, L’individuo (), S. 22, S. 30 f. und S. 125. 1469 wird ein Jacob Rapa Coen wohl in Mestre ausgeraubt; möglicherweise handelt es sich dabei um den Sohn des Moyses; vgl. Nissim, Famiglie Rapa (), S. 181.↩︎

  21. Wie Anm. 10.↩︎

  22. Vgl. Nardello, Prestito (), S. 83. Jacob, Sohn des Moyses, ist eventuell auch mit dem vielfach in Padua belegten Iacob del fu Musetto Rava identisch, vgl. Carpi, L’individuo (), S. 176 mit Anm. 62.↩︎