Moyses (q. Jacob) de Norimbergo (Rapp)[1]
[1] Vor 1388 lebte er in Nürnberg, dann vermutlich gemeinsam mit seiner Stiefmutter zunächst in Venedig1. 1401 war er wohl in Ancona, am 26. Juni 1408 ist er Teilhaber einer »condotta« in Treviso2, seine Ansässigkeit jedoch ist fraglich. In Treviso ist er nur 1409 belegt3. 1415 als Moyses de Ancona belegt, wird er in Treviso durch ↗Enselinus q. Manudini vertreten 4. 1417 lebt er bereits seit fünf Jahren cum familia sua als Moyses q. Jacob in Venedig und wird versehentlich in Treviso besteuert5. 1424 (wohnhaft im Viertel von S. Cassiano) und 1426 ist er in Venedig belegt6.
[2] 1401 erhält er eine »condotta« in Ancona7, 1408 ist er Teilhaber einer »condotta« in Treviso zusammen mit seinen Brüdern ↗Michael und ↗Lazarus sowie ↗Moyses q. Samuelis de Tridento und ↗Jacob und seinem Bruder ↗Salamon, den Söhnen des Benedictus, aus Nürnberg 8. 1445 erhält er einen salvusconductus für Ferrara, gemeinsam mit seinen Söhnen Bonhomo, Lazarus, Michael und Jacob9.
[3] Sohn des Jacob (dieser Sohn der Haizan und Bruder des Michel und des Wolfel)10, Stiefsohn der Jutta (Tochter Anselms von Nördlingen)11, Bruder des ↗Michael, des ↗Lazarus und der Henndlin; Vater des Lazarus (1445 salvusconductus für Ferrara12 und ca. 1465 in Ferrara13), des Michel (1445 salvusconductus für Ferrara14, ca. 1465 in Vicenza15), des Simon Bonhomo (1445 salvusconductus für Ferrara16, ca. 1465 in Vicenza17), des Abraham (ca. 1465 in Serravalle)18, des Isaac (ca. 1465 in Monza)19 und des Jacob (1445 salvusconductus für Ferrara)20.
[4] Geldverleiher; aus dem zehnjährigen Geleitbrief, den Moyses mit seinen Kindern Bonhomo, Lazarus, Michel und Jacob am 13. Oktober 1445 für Ferrara und das estensische Herrschaftsgebiet erhielt, ist außerdem ersichtlich, daß er und seine Söhne noch im Handel mit hochwertigen Stoffen und Schmuck tätig gewesen sein müssen21.
[6] 1435 ist in Padua ein Jacob, Sohn eines Moyses de Ancona belegt, möglicherweise ein Sohn des Moyses Rapp22.
[8] Nürnberg/Ancona
Vgl. Mueller, Jewish Moneylenders (Mueller 1995), S. 209 mit Anm. 17 (ohne genaue Datumsangabe). Jutta verließ Nürnberg wohl 1388; vgl. Stern, Bevölkerung (Stern 1894–1896), S. 247.↩︎
Möschter, Juden (Möschter 2008), Quelle 15.↩︎
Stern, König Ruprecht (Stern 1898), S. 59 Nr. 72.↩︎
ASTv, Notarile I (“Notarile,” n.d.), b. 208, q. 1415–1416, 198v.↩︎
ASV, C.I.N., notaio Enrico de Sileriis, b. 194, 12v (frdl. Hinweis von Prof. Dr. R. Mueller ) und Carpi, L’individuo (Carpi 2002), S. 211.↩︎
Apostolic See (Simonsohn 1988–1991), I, Nr. 495.↩︎
Wie Anm. 3.↩︎
Archivio di Stato di Modena, serie Leggi e Decreti (“Cancelleria Ducale,” n.d.), reg. V/B, S. 227 (moderne Numerierung) (Leonellus epistolae et decreta 1442 ad 1446) (frdl. Hinweis und Transkription von Dr. E. Traniello).↩︎
GJ III, 2 (Maimon, Guggenheim, and Breuer 1995), S. 1016.↩︎
Ebd.↩︎
Wie Anm. 10.↩︎
Wie Anm. 10.↩︎
StANbg, D-Laden-Akten (n.d.b), Nr. 223. Nissim, Famiglie Rapa (Nissim 2001), führt für das Jahr 1465 zwei Brüder Michel und Mendel Rapp in Lugano auf, wo diese eine Bank leiteten. Um welche Rapp-Sprößlinge es sich hier handelt, konnte nicht genau identifiziert werden.↩︎
Wie Anm. 10.↩︎
Ebd.↩︎
Ebd.↩︎
Wie Anm. 10. Jacob war 1435 in Vicenza und 1437 und 1447 möglicherweise an einer Banksozietät in Padua beteiligt, dort ist jeweils ein Jacob q. Moysis de Ancona belegt, Carpi, L’individuo (Carpi 2002), S. 22, S. 30 f. und S. 125. 1469 wird ein Jacob Rapa Coen wohl in Mestre ausgeraubt; möglicherweise handelt es sich dabei um den Sohn des Moyses; vgl. Nissim, Famiglie Rapa (Nissim 2001), S. 181.↩︎
Wie Anm. 10.↩︎
Vgl. Nardello, Prestito (Nardello 1977–1978), S. 83. Jacob, Sohn des Moyses, ist eventuell auch mit dem vielfach in Padua belegten Iacob del fu Musetto Rava identisch, vgl. Carpi, L’individuo (Carpi 2002), S. 176 mit Anm. 62.↩︎